Femizide stoppen! Berlin zu einem sicheren Ort für alle Frauen und Mädchen machen!
Als Berliner Frauenbund 1945 e.V. unterstützen wir die Stellungnahme „Femizide stoppen! Prävention ernst nehmen! Konkrete Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt umsetzen!“ des Landesfrauenrat Berlin e.V. vom 02.09.2024 und schließen uns den Forderungen an.
Wir sind empört und wütend, dass es in unserer unmittelbaren Nachbarschaft in Berlin erneut zu Gewalttaten gegen Frauen gekommen ist, die in zwei Fällen tödlich endeten. Geschlechtsspezifische Gewalt ist für viele Frauen in Berlin Alltag. Allein in den letzten Wochen wurden zwei Berlinerinnen von ihren Ex-Partnern erstochen, eine dritte wurde nur knapp gerettet – diese (versuchten) Femizide gehen ein in die Gesamtzahl der „28 Frauen, die im Jahr 2024 in Berlin durch einen Mann vorsätzlich tödlich verletzt worden (sind)“, so Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Laut Innensenatorin Spranger geht es um Körperverletzung mit Todesfolge, Mord, Raubmord, Sexualmord und Totschlag. (TSP 09.09.2024)
Wir fordern vom Berliner Senat wie von der Bundesregierung, die Istanbul Konventionen noch entschiedener umzusetzen, auf Landesebene den am 10.10.2023 vom Berliner Senat verabschiedeten „Berliner Landesaktionsplan zur Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Bekämpfung und Verhütung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ umfassend umzusetzen. Gefährdete Frauen brauchen schnelle, wirksame Hilfe und Unterstützung! Auf Landesebene müssen die finanziellen Mittel zügig bereitgestellt werden, um Schutzmaßnahmen ausreichend und verlässlich auszubauen, Hilfenetzwerke zu sichern, Öffentlichkeit zu erreichen, Ursachen zu bekämpfen und Prävention ernst zu nehmen.
Darüber hinaus ist eine substantielle und selbstkritische gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den diesen Gewalttaten zugrundeliegenden Strukturen und Menschenbildern unabdingbar.