Positionen

Parität JETZT – weil Demokratie uns Alle braucht Aufruf zum Mitmachen für ein Paritätisches Wahlrecht
Es ist niederschmetternd: Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag ist nach der Wahl am 23. Februar 2025 um 2,4 Prozentpunkte auf nur 32,4 Prozent gesunken, obwohl der weibliche erwachsene Bevölkerungsanteil 51,7 Prozent beträgt. Die Interessen der 48,3 männlichen Wahlberechtigten werden durch 67,4 Prozent der Bundestagsabgeordneten vertreten. Die mangelnde Repräsentanz von Frauen in den Parlamenten bewirkt, dass die vielfältigen Lebenslagen von Frauen und ihre Interessen nach tatsächlicher Gleichstellung in allen Lebensbereichen zu häufig unberücksichtigt bleibt.
Wir brauchen dringendst eine Reform des Wahlrechts, welches Frauen in ihrer Vielfalt rechtlich und faktisch einen chancengleichen Zugang zu den Parlamenten ermöglicht! Wir brauchen ein Paritätsgesetz, damit alle Bürger*innen im Deutschen Bundestag gleichberechtigt repräsentiert sind und gleichberechtigt politisch mitentscheiden.
Der Berliner Frauenbund 1945 e.V. verstärkt seinen Einsatz für ein Paritätisches Wahlrecht und ist deshalb institutionelles Mitglied des Verein Parité in den Parlamenten e.V. https://www.parite.eu/ geworden. Wir rufen unsere Mitfrauen und alle Demokrat*innen auf, sich am aktuell in Vorbereitung befindlichen Wahlprüfverfahrens und der geplanten Wahlprüfbeschwerde zur Bundestagswahl 2025 zu beteiligen!

Forderungen des Berliner Frauenbund 1945 e.V. zur Bundestagswahl 2025
Der Berliner Frauenbund 1945 e.V. schließt sich den Forderungen der CEDAW Allianz Deutschland, deren Mitglied wir sind, vollumfänglich an. Auch für uns gilt: Die Gleichstellung der Geschlechter ist die zentrale Voraussetzung für eine freie, sichere und stabile Gesellschaft. Dennoch müssen wir wahrnehmen, dass Frauen*rechte international und auch in Deutschland zunehmend unter Druck stehen. Wir fordern daher von der nächsten Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Schutz universeller Menschenrechte und zur Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention CEDAW. Frauen*rechte sind Menschenrechte und dürfen nicht einfach hintenangestellt werden.
Wir stehen für die ökonomische Selbständigkeit der Frauen* während des Erwerbslebens und für stabile Renten zur Vermeidung von Altersarmut, für eine faire Verteilung von Erwerbs- und unbezahlter Sorgearbeit, für Parität in allen gesellschaftlichen Bereichen, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere auch für Alleinerziehende, für eine bessere Absicherung und Unterstützung für Pflegende, für einen entschlossenen Kampf gegen Gewalt gegen Frauen*und eine ausreichende Finanzierung zur Sicherheit für Frauen*, für die Stärkung der sexuellen Selbstbestimmung – für tatsächliche Gleichstellung überall!

FLINTA* March 2025 – Feministische Zentraldemonstration
Am 19. Januar findet in Berlin der bundesweite FLINTA* March 2025 statt. Zusammen mit vielen wollen wir einen Monat vor der Bundestagswahl auf die Straße gehen, um gegen antifeministische und antidemokratische Entwicklungen zu protestieren. Um 12 Uhr beginnt die feministische Demonstration am Brandenburger Tor (Pariser Platz).
Treffpunkt für BFB-Frauen um 11.50 Uhr: Eingang der Amerikanischen Botschaft.
Auf der Demo-Route gibt es viele Möglichkeiten dazu zu stoßen: Wilhelmstraße – Marschallbrücke – Luisenstraße – Reinhardtstraße – Friedrichstraße – Unter den Linden – Pariser Platz alt: Branden- burger Tor/Pariser Platz (AK) – B2 – Reichstagsufer – Georgenstr. – Am Kupfergraben – Hinter dem Gießhaus – B2 – Unter den Linden – Ende wieder am Pariser Platz.
Mit dem FLINTA* March 2025 machen wir feministische Themen wieder sichtbar und unüberhörbar. Wir reagieren damit auf die Bedrohung der Rechte von Frauen, inter-, nicht-binären-, trans- und agender Personen. Unterstützt wird die Demo vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, CSD Berlin, Fridays For Future Berlin, Netzwerk gegen Feminizide Berlin, Omas Gegen Rechts, PinkStinks, Zusammen Gegen Rechts – und eben auch vom Berliner Frauenbund 1945 e.V.

My Voice, My Choice: Für einen Zugang zu sicheren Abtreibungen
Mehr als 20 Millionen Frauen in Europa haben keinen Zugang zur Abtreibung, zahllose Frauen haben deshalb bereits ihr Leben oder ihre Lebensgrundlage verloren. Dies zu ändern ist das Ziel der Europäische Bürgerinitiative „My Voice, My Choice“, mit der die EU aufgefordert wird, sichere und zugängliche Abtreibungen für alle zu gewährleisten, unabhängig davon, wer sie sind oder woher sie kommen. Der Berliner Frauenbund 1945 e.V. ruft zur Unterstützung der europäischen Kampagne „My Voice, My Choice: Für einen Zugang zu sicheren Abtreibungen“ auf.

Forderungspapier: Ehrenamtliche Vereinsarbeit vor dem Aus? Wir fordern: Die Folgen des „Herrenberg-Urteils“ für das frauen-, bildungs- und sozialpolitische Engagement ehrenamtlich geführter, gemeinnütziger Vereine abfedern!
Das „Herrenberg-Urteil“ des Bundessozialgerichts und Entscheidungen der Sozialversicherungsträger und das Thema Scheinselbständigkeit bewegen seit 2022 viele Branchen –Volkshoch- und Musikschulen, Fitnesscenter, Physiologiepraxen und eben auch die Branchen Beschäftigung, /Weiter-)Bildung und Beratung. Eine von vielen Konsequenzen aus diesem Urteil ist, viele Einrichtungen gehalten sind, ihre Lehrkräfte in einer Festanstellung zu beschäftigen. Dies ist jedoch finanziell häufig nicht realisierbar.
Auch für viele Frauenvereine ist dies nicht machbar. Aus diesem Grund haben mehrere Vertreterinnen von Frauenvereinen ein Forderungspapier entwickelt, welches an das BMAS geschickt wurde.

7. Oktober 2023: Kein Schweigen zu sexualisierter Gewalt als Waffe
Beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 wurden rund 1.200 israelische und ausländische Menschen ermordet, mehr als 5.400 Menschen verletzt und 239 Geiseln – überwiegend israelische Zivilist*innen, aber auch israelische Soldat*innen und ausländische Staatsangehörige – gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt. Vermutet wird, dass sich, ein Jahr nach der Geiselnahme, noch etwa 100 Frauen, Kinder und Männer lebend in der Gewalt der Hamas befinden. Der schwelende Nahost-Konflikt hat sich seitdem zu einem immer weiter eskalierenden Krieg mit zehntausenden Toten, Hungersnöten und starken Beschädigungen in mehreren Ländern ausgeweitet.